Skandinavienrundfahrt
Seen, Wälder, Tundra und Fjorde

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26.06.2022

Vom Dalsnibba bis Stavanger


Der Dalsnibba war mit Sicherheit einer der Höhepunkte unserer Skandinavientour. Das gilt in mehrfacher Weise. Zum Einen kamen wir bisher an keiner Stelle höher als die 1450 m, auf denen wir am Montagmorgen aufwachten. Zum anderen war sowohl die Auf- als auch die Abfahrt ein besonderes Erlebnis. Rechts und links der Sraße türmten sich noch 4 bis 5 Meter hohe Schneewände, die uns in den engen Kehren jede Sicht nahmen. Dafür wurden wir aber oben mit einem atemberaubenden Panorama belohnt.

Es ging also am Morgen wieder bergab auf der RV15 bis nach Lom und weiter auf der RV55 Richtung Südwesten. Die Sonne lachte und die Berge spiegelten sich in den kristallklaren Seen. Die Emotionen und Gefühle, die wir dabei durchlebten, sind kaum zu beschreiben.



Noch einmal erreichten wir im Jotunheimen Nationalpark eine Höhe von über 1400 m. Wieder hatten wir den Winter, oder der Winter hatte uns eingeholt. Einige Kilometer nach der Passhöhe fanden wir in Mitten einer kargen Bergwelt auf über 1100 m Höhe einen passenden Übernachtungsplatz.

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Für den Dienstag war mal wieder ein Schwarzweiß-Film angesagt. Als wir am Morgen die Fenster öffneten hatte sich unser Wohnmobil in den Wolken versteckt.

Vom Aufstehen bis zum Losfahren brauchen wir immer etwa eineinhalb Stunden. Als wir losfuhren hatte sich der Nebel ein wenig zurückgezogen, aber noch immer hingen die Wolken schwer und nass in den Bergen. Das blieb auch den ganzen Tag so. Bei der Ausfahrt au dem Parkplatz zogen gerade ein paar Sommerskifahrer an uns vorbei. Scheinbar ist der Winter für die Norweger noch nicht lang genug.

In einer für unser Wohnmobil noch anstrengenderen Fahrt als für uns erreichten wir nach ca. 16 km Skjolden und damit wieder die Meereshöhe. Ab einer Höhe von ungefähr 500 m wurde die Gegend unglaublich fruchtbar. Wir kamen an Obstplantagen und fetten Wiesen vorbei.

Wir fuhren am Ufer einer der vielen Fjorde vorbei Richtung Südwesten bis Gaupne. Hier zweigt rechts die RV604 ab, die uns zum Nigardsbreen, einem Teil des Jostedalsbreen, brachte. Wir waren erschrocken, wie weit sich der Gletscher in den vergangenen 14 Jahren seit unserem ersten Besuch hier zurückgezogen hat. Die beiden folgenden Bilder machen das Ausmaß deutlich.

Wieder zurück auf der RV55 ging es 17 km weiter und dann über eine Stichstraße nach Svolvorn.. Wir parken unser Wohnmobil und nahmen als Fußgänger die Fähre über den Lusterfjords nach Ormes. In dem kleinen Dorf besuchten wird ein weiteres UNESCO Weltkulturerbe - die Stabkirche Urmes. Ihr Ursprung geht auf das Jahr 1100 zurück und kann somit als die älteste Stabkirche der Welt bezeichnet werden. Das heute noch erhaltene Gebäude stammt aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Leider konnten wir die Kirche nur von Außen bewundern.

Unser Tagesziel lag unmittelbar am Ufer des Sognefjorden.
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Der gewählte Übernachtungsplatz war zwar schön gelegen, aber in den frühen Morgenstunden setzte doch ein sehr reger Verkehr ein, so daß wir für unsere Verhältnisse doch recht früh aus dem Bett vertrieben wurden.
Unser nächstes Ziel war Bergen, die Hauptstadt der Provinz Vestland. Auf der Fahrt dorthin besuchten wir die Stabkirche Hopperstad in Vik i Sogn. Die Familie Hopperstad muss eine wichtige Größe in dem kleinen Dorf gespielt haben oder noch spielen: Fast jeder dritte Grabstein trägt diesen Namen.

Sie ist eine der ältesten noch existierenden Stabkirchen. Dieses Mal mussten wir uns nicht auf das Äußere der Kirche beschränken, sondern konnten in Ruhe auch alle Einzelheiten in ihrem Innern bewundern.





Weiter ging es wieder auf einer kurvenreichen, teils sehr schmalen Straße bis auf knapp 1000 m Höhe und zurück auf Meeresniveau. Auf der Strecke von ungefähr 100 km durchfuhren wir mindestens 30 Tunnel. Der kürzeste hatte eine Länge von 67 m und der längste kam auf über 2800 m. Es gibt wohl kaum eine Gegend auf der Welt, wo die Tunneldichte so hoch ist wie in der Umgebung von Bergen.
Aber bevor wir Bergen erreichten gab der Tvinne Voss nur wenige Meter abseits der Straße sein Schauspiel. Der kleine Bach Kroelvi stürzt in mehreren Kaskaden über 100 m in die Tiefe.

Es hätte den ganzen Tag noch nicht geregnet, aber pünktlich nachdem wir die Stadtgrenze von Bergen überquert hatten, setzte der Nieselregen ein. Bergen ist bekannt dafür, dass es regnet. Obwohl wir bereits zum dritten Mal die Stadt besuchten, haben wir sie noch nie anders erlebt.
Wir stellten unser Wohnmobil an den Bergenhallen ab und machten uns sofort auf den Weg in die City. Die Öffentlichen Verkehrsmittel sind gut und günstig. Für 2 € brachte uns die Tram in 15 Minuten direkt ins Zentrum.
Bergen ist mit knapp 300 000 Einwohner die zweitgrößte Stadt Norwegens. Sie besitzt einen wichtigen Hafen, mehrere Hochschulen und Einrichtungen der norwegischen Erdölindustrie. Unser Stadtspaziergang führte uns als erstes zum Dom, der aber wie erwartet geschlossen war. Von dort aus ging es zum Hafen und den vielleicht bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Bergen, den Bryggen (deutsche Brücke). Es sind die aus Holz bestehenden Gebäude der auf die Hanse zurückgehenden Handelskontore. Beim großen Brand von 1702 gingen fast alle Gebäude verloren. Sie wurden jedoch im alten Stil wieder aufgebaut. Beim erneuten Brand 1955 ging wieder fast die Hälfte der 1712 wieder aufgebauten Häuser verloren. Die erhaltenen Gebäude stehen heute unter dem Schutz der UNESCO.

Der Versuch auf dem Fischmarkt schön essen zu gehen, ist nach meinem Geschmack kräftig daneben gegangen. Der Fisch (Heilbutt) war zu trocken, der Salat mit einen neutralen Dressing angemacht, so dass er nach gar nichts schmeckte und die Kartoffel in Schale so weich gegart, dass ich mich schüttelte. Das Bier, übrigens das erste norwegische Bier das wir uns leisteten (8€ für 0,33 l) schmeckte zum abgewöhnen.
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Die beiden nächsten Reisetage führten uns zuerst am Hadanger Fjord entlang und dann Richtung Stavanger Fjord. Die Straßen waren sehr kurvenreich und teilweise sehr eng. Erholung für den Fahrer brachten die Tunnel, da sie meist gerade und gut ausgebaut sind. Für Abwechslung und Unterbrechung der Fahrt sorgten wieder die Wasserfälle. Auf einem Gebirgsabschnitt querte als erstes der Bratte Voss unseren Weg.

Der zweite große Wasserfall war der Steinsdalsfossen. Das Besondere an diesem Wasserfall ist, dass man hinter das herab sausende Wasser gehen kann ohne selbst nass zu werden. Es ist ein relativ junger Wasserfall. Er entstand 1699 als sich der Fluss Steinsdalselva einen neuen Lauf suchte.

Wieder hatten wir das Glück, ein ausgesprochen romantisches Plätzchen für die kommende Nacht zu finden. In Kinsarvik standen wir auf einem kleinen Piknikplatz an einer Bucht des Hardanger Fjords.

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Der Freitagmorgen brachte für diese Reise eine Premiere. Wir konnten draußen frühstücken. Die Temperaturen waren bereits sehr angenehm und stiegen im Laufe des Tages auf immerhin 26 ° C.

Wieder waren es die Wasserfälle, die uns das Staunen lehrten. Der Latefossen und der Langfossen liegen direkt an der E134. Der Latefossen ist ein Zwillingswasserfall des Gronsdalslona mit einer Fallhöhe von 165 m. Er ist ein westlicher Abfluss der Hardangervidda, der größten Hochebene Europas. Direkt gegenüber des Wasserfalls sieht man auf den Folgefonna, dem drittgrößten Gletscher Norwegens.

Nur 20 km weiter stürzt sich der Langfoss über 600 m in die Tiefe in den Åkrafjord. Er gehört damit zu den höchsten Wasserfällen der Erde.

Eigentlich wollten gar nicht so weit fahren, aber wir sind inzwischen verwöhnt und fanden erst in Haugesund am alten Hafen den Platz, der unseren Vorstellungen entsprach.

Hinter uns lag das Bergbaumuseum von Haugesund und vor uns der alte Verladehafen aus dem 19. Jahrhundert, von wo das hier gewonnene Kupfererz verschifft wurde. In Erinnerung daran, das beim Gießen der Freiheitsstatue von New York das hier gewonnene Kupfer verwendet wurde, steht am Hafenkai eine verkleinerte Kopie der Statue.

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Der Samstag brachte uns bis Stavanger. Die Fahrt dorthin war absolut problemlos. Zunächst ging es über mehrere Brücken zur Insel Vestre Bokn und von dort aus mit der Fähre zur Insel Rennesøy. Durch drei Unterwassertunnel, der eine führte hinab bis auf eine Tiefe von 223 m, erreichten wir gegen Mittag die Stadt und fuhren auf den stadtnahen Campingplatz, von dem aus wir die City mit dem Fahrrad besuchten.
Stavanger ist mit etwas über 260 000 Einwohnern die viertgrößte Stadt des Landes. Es war Samstagnachmittag und richtig warm. Alle Stavanger schienen sich im Hafenviertel verabredet zu haben. In den Lokalen am Hafenkai war kein Platz zu finden.

Wir bummelten gemütlich am Kai entlang und durch die Gassen. In Gamle Stavanger (Alt Stavanger) findet man noch viele schöne Holzhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Mittelpunkt der Stadt ist die Domkirke, deren Anfänge in das Jahr 1125 zurückreichen. Leider war sie vollständig mit Plastikplanen verhüllt, da sie für ihr 900 jähriges Bestehen vollständig renoviert wird. Auch das Innere war leider nicht zugänglich.

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Es waren so einige Arbeiten zu verrichten, die dringend notwendig wurden. Außerdem beratschlagten wir noch, was in der letzten Reisewoche zu unternehmen sei.

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