Skandinavienrundfahrt
Seen, Wälder, Tundra und Fjorde

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22.05.2022

Von Savonlinna bis Kaarina


Zum Start in die neue Woche stand der Besuch von zwei russisch orthodoxen Klöstern an. Zunächst ging es zum Kloster Uusi-Valamo ca.120 km Richtung Norden. Schaut man sich die Route auf einer Karte mit etwas gröberem Maßstab an, glaubt man die Straße führe durch einen großen See.

Verfeinert man den Maßstab ein wenig, sieht man, dass die Straße über viele Inseln führt, die durch Brücken und Dämme verbunden sind. An einer Stelle bringt uns sogar eine kostenlose Fähre ans andere Ufer. Die Straße war teilweise relativ schmal und man sah ihr die Strapazen des Winters an. Für Abwechslung sorgte auch noch ein etwa 5 km langes Stück Gravelroute.

Unseren Übernachtungsplatz fanden wir am gegenüber liegenden Ufer der Klosterinsel. Aber bevor wir an Übernachtung dachten, ging es natürlich erst zur Besichtigung des Klosters.
In Karelien, im Osten Finnlands, leben viele Menschen mit orthodoxem Glauben. Viele von ihnen flüchteten nach dem Winterkrieg 1940 aus ihrer angestammten Heimat in den westlich der russischen Grenze gelegenen Teil Kareliens.

Ursprünglich war das Männer-Kloster im 8. Jahrhundert auf der Inselgruppe Valamo im Ladogasee gegründet worden, die ebenfalls im Winterkrieg an die Sowjetunion abgetreten werden musste.
Die Klosteranlage ist äußerlich recht unspektakulär, das Museen zeigt aber viele Kostbarkeiten (Ornamente, Ikonen und sakrale Gegenstände) aus dem Stammhaus im Ladogasee.



Auch die schlichte Kirche besitzt einen reich geschmückten Innenraum.



Erwähnenswert ist der über 800 kg schwere Kronleuchter, der ebenfalls aus dem Stammhaus stammt.

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War am Montag das Männer-Kloster Uusi-Valamo unser Ziel, folgte Dienstagmorgen das Frauen-Kloster Lintula in Palokki. Es ist das einzige orthodoxe Frauen-Kloster in Finnland. Es wurde 1895 in Kivennappa, im heutigen Russland, gegründet. Von dort flohen im Winterkrieg 1940 die Nonnen vor den anrückenden Sowjet-Soldaten und gründeten in der Nähe von Uusi Valamo ihr Kloster neu.
Von dem Glanz orthodoxen Klöstern und Kirchen war so gut wie nichts zu spüren. Selbst der Altarraum der Kirche war sehr schlicht.

Wir machten noch einen kurzen Spaziergang durch den Klostergarten und schon ging es weiter unserem Tagesziel Kuopio entgegen.
Die Straße führte wieder über viele Inseln und an noch mehr Seen vorbei. Am Straßenrand wechselten sich die Berge von frisch eingeschlagenen Holz mit den Resten der winterlichen Schneemassen ab.
In Kuopio leben ca. 110 000 Menschen. Die Stadt ist Verwaltungssitz, Universitätsstadt und Sitz des orthodoxen und des lutherischen Bischofs. Unser Spaziergang führte uns zum Dom, am Rathaus vorbei zur Markthalle, in der viele lokale Spezialitäten und vor allen Dingen viel Fisch angeboten wird.



Mit Kuopio hatten wir auch unseren vorläufig nördlichsten Punkt erreicht. Jetzt, zu diesem Zeitpunkt weiter nach Norden zu fahren, wäre noch zu früh. Wir planen dieses Vorhaben für Anfang Juni ein.
Endlich hat der Himmel wieder ein versöhnliches Aussehen. Wir fuhren am Mittwoch über Jyväskylä, ebenfalls eine größere Stadt mit Verwaltungssitz, Universität, etc., wo wir einen Zwischenstopp einlegten.

Das Stadtbild wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich von dem hier beheimateten Architekten Alvar Aalto geprägt, dessen Entwürfe mit der etwa gleichzeitigen Bauhaus-Architektur korrespondieren.
Für den Abend hatten wir uns einen Campingplatz etwa 50 km südlich der Stadt ausgesucht. Der war, wie so vieles in dieser Jahreszeit noch geschlossen. Also noch einmal 30 km zum Nächsten. Den haben wir nach etwa 3 km Fahrt auf einem Waldweg nicht gefunden. Damit war für diesen Tag das Thema Campingplatz erledigt. Wir bogen von der Hauptqstraße auf eine Gravelroute ab. Diese führt um einen Ausläufern des Päijänne-Sees. Dort fanden wir einen wunderschönen Platz unmittelbar am Seeufer.

Damit war das Thema "duschen" für den Tag erledigt, aber wie heißt es so schön:


"Camping ist, wenn man die eigene Verwahrlosung
als Erholung empfindet."
(Zitat: unbekannt)

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Auf dem Weg nach Lahti, der Ski-Hauptstadt Finnland, schauten wir uns in Asikkala die Schleuse des Vääksynj-Kanals an. Er verläuft parallel zum Vääksynjoki die beide den Päijänne-See mit dem Vesijärvi-See verbinden.

Der Versuch, auf einem Canpingplatz Unterschlupf zu finden, schlug erneut fehl. Dieses Mal waren aber wir ausschlaggebend; der Platz gefiel uns einfach nicht. Da unser Wassertank mittlerweile wieder bis zum Rand gefüllt war, beschlossen wir uns später einen schönen Platz zu suchen und der Verwahrlosung mit Bordmitteln ein Ende zu bereiten.
Zunächst ging es aber in Lathi an die großen Sprungschanzen und in die Stadtmitte. Viel zu sehen gab es nicht. Nach einem kurzen Bummel in der Hafengegend setzten wir unsere Fahrt fort. In Hollolan-Kirkonkylä gab es eine alte Steinkirche zu besichtigen. Leider war sie entgegen den Angaben im Reiseführer geschlossen und wir konnten uns nur von außen einen Eindruck verschaffen.

Auf dem Parkplatz der Kirche fanden wir dann auch den passenden Übernachtungsplatz.
Neben der Kirche liegt ein großer, gepflegter Friedhof und dort fanden wir auch die Infrastruktur, die wir alle paar Tage brauchen, um autark zu bleiben: Frischwasser, Abwasser und Toilette.
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Wir fuhren jetzt durch den fruchtbaren Teil Finnlands. Rechts und links der Straße sehen wir große Äcker, die von Wäldern und Seen begrenzt sind.
Erstes Tagesziel war Hämeenlinna und dort die Burg, deren Anfänge bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Sie war als Bollwerk gegen das vom Osten vordrängende Nowgorod von den Schweden erbaut worden.


Laut Reiseführer bietet das Innere der Burg keine Besonderheiten und so schenkten wir uns die Führung. Statt dessen machten wir einen Bummel durch die angrenzende Stadt mit ihren für Finnland typischen Holzhäusern.


In unmittelbarer Nähe der Burg befindet sich ein Militärmuseum mit schweren Geschütze, Panzern, etc.. In Anbetracht der aktuellen Lage verzichten wir liebend gerne auf einen Besuch; denn Kriegsspielzeug bekommen wir ja täglich in den Nachrichten genügend vorgeführt.

Besonders sehenswert und wirklich etwas Außergewöhnliches war die etwa 9 km nördlich gelegene Heilig Kreuz Kirche in Hattula.

Die von außen schlicht wirkende Steinkirche ist im Inneren überreich mit Fresken geschmückt, die zum großen Teil aus dem 16.Jahrhundert stammen und die gesamte biblische Geschichte erzählen. Es ist erstaunlich welche Leuchtkraft die Bilder auch nach fast 600 Jahren noch besitzen.

Zum Abschluss der Führung kamen wir noch in den Genuss einer kurzen musikalischen Darbietung eines jungen, karelischen Musikinstrumentenbauers auf seinen selbst gebauten karelischen Instrumenten.

Die junge Frau, die uns mit perfektem Deutsch durch die Kirche führte, verriet uns auch den wunderschönen Übernachtungsplatz direkt am gegenüber liegenden Seeufer.

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Freitag war dann zur Abwechslung mal wieder ein Reisetag. Er führte uns an den südlichsten Punkt Finnlands, nach Hanko. Von unserem Campingplatz aus ging es mit den Fahrrädern an den Hafenanlagen vorbei in die Stadt. Zu sehen gab es in dem kleinen Ort (9000 Einwohner) so gut wie nichts. Wir fanden aber ein nettes Restaurant, wo wir uns verwöhnen ließen. Auf den Rückweg zu unserem Wohnmobil blies uns von der Ostsee eine eiskalte Briese ins Gesicht.

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Als Startpunkt in die neue Woche haben wir uns Kaarina ausgesucht. Die Stadt liegt etwa 10 km südöstlich der alten finnische Hauptstadt Turku. Von dort aus wollen wir den Schärengarten westlich von Turku besuchen.

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