Wieder ist ein Reiseabschnitt zu Ende
01.03.2014 Sydney
Immer häufiger schweiften die Gedanken ab und landeten in der kommenden Woche, die ein neuer Abschnitt unserer Reise bringen wird. Bis es jedoch so weit ist, liegen noch einige Tage und einige Kilometer Australien vor uns.
Der Montag war unser letzter reiner Ferientag, den wir auch entsprechend nutzten. Etwas länger schlafen, ausgiebig frühstücken, am Strand spazieren gehen, leckeres Lammfleisch und Obst kaufen, lesen, das waren unsere Programmpunkte.
Der Strand von Lennox Head schließt sich südlich an die Byron Bay, einem der hippsten Ferienort im Norden von New South Wales, an. Er wird seinerseits im Süden durch das ""Lennox Head"", einer Lavanase die ins offene Meer hinaus ragt, begrenzt. Der Strand ist wunderschön, aber zu baden nicht besonders geeignet, weil die Wellen des Pazifischen Ozeans fast ungebremst das Land erreichen und das Ufer auch relativ steil abfällt. Dafür scheinen sich aber die Surfer besonders wohl zu fühlen. Im Ort selbst findet man viele schöne Häuser, die ganz offensichtlich nicht nur in Ferienzeiten genutzt werden.

Seit wir am vergangenen Freitag Brisbane in südlicher Richtung passiert haben, bewegen wir uns auf dem Pacific Highway, der ebenfalls eine endlose Baustelle zu sein scheint. Trotzdem geht es recht zügig voran. Nach gut 5 Stunden Fahrzeit erreichen wir Tuncurry / Forster. Hier war auch vor 14 Jahren unsere letzte Station, bevor wir das WOMO wieder in Sydney abgaben und genau wie damals haben wir uns auch dieses Mal mit Austern und Riesengarnelen eingedeckt, die nach unserer Überzeugung die besten der Welt sind. Dass wir abends den passenden Wein dazu hatten, versteht sich von selbst.

Der Mittwoch erwartet uns mit angenehmen Temperaturen und Sonnenschein. Das Frühstück nehmen wir in aller Ruhe vor unserem Fahrzeug ein. Aber irgendetwas ist doch anders. Die Vorräte sind knapper und die Gedanken kreisen um die Dinge, die heute noch alle erledigt werden müssen: Koffer packen, Fahrzeug zur Rückgabe vorbereiten, nicht verbrauchte Vorräte entsorgen, usw. Also alles Dinge, die an den nahen Abschied schon erinnern. Bevor wir diese weniger unterhaltsamen, aber notwendigen Dinge erledigten, machten wir noch einen ausgiebigen Spaziergang zum Strand von Tuncurry. Auch er ist wieder mehr zum Surfen als zum Baden geeignet.
Den letzten Camperabend in Australien verschönten wir uns mit einem gegrillten Rumpsteak und einer Flasche Merlot.

Am Morgen dann die letzten Kilometer bis Sydney. Die Strecke von Forster über Bulahdelah zurück zum Highway war eine Kurverei durch eine hügelige Landschaft, die mit zahlreichen größeren und kleineren Seen geschmückt ist. Es war auch ein Abschied von der Great Dividing Range, deren Ausläufer hier bis an die Küste reichen. Auf der restlichen Strecke bis in die nördlichen Vororte von Sydney ging es zügig voran, dann wurde der Verkehr aber sehr dicht und die Fahrspuren sehr eng. Wir hatten das Gefühl, dass auf dem gleichen Asphaltband, auf dem im Jahre 2000 noch 2 Spuren verliefen, nun 3 Spuren untergebracht sind. Aber wir haben es geschafft und erreichten die City wie geplant gegen Mittag über die Harbour Bridge.
Es folgte die Rückgabe des Fahrzeugs und eine Taxifahrt zurück in die City, die mit Sicherheit einige Umwege beinhaltete und so zumindest für den Taxifahrer lukrativer war.

Am späten Nachmittag, wir waren gerade im Aufzug und fuhren nach unten, gab es zum zweiten Mal seit wir im Hotel angekommen waren, ein Fehlalarm. Unten angekommen, war uns der Weg aus der Aufzugkabine mit einer starken, Feuer hemmenden Folie versperrt. Rufen und dagegen schlagen half nichts. Das war schon ein ganz merkwürdiges Gefühl. Gott sei Dank, ließ sich der Aufzug erneut starten und wir fuhren zum ersten Stockwerk. Hier hatte der Automatismus noch nicht gegriffen und wir konnten über die Treppe das Hotel verlassen.
Anschließend und in den frühen Abendstunden erlebten wir dann eine ganz andere Stadt als zum Jahreswechsel. Damals, vor zwei Monaten, war Sommer- und Ferienzeit und die Stadt befand sich in Feierlaune. Jetzt war ein ganz normaler Arbeitstag und dazu noch trübes Wetter. Es ging hektisch zu. Das Straßenbild bestimmten Menschen in formeller Kleidung: dunkle Hose, schwarze Schuhe und blauem oder weißem Hemd, dazu die obligatorische Umhängetasche und das Smartphone am Ohr.

Wir ließen uns davon aber nicht anstecken, sondern spazierten gemütlich zum Hafen, aßen in der Oyster Bar, um anscließend noch die wenigen Meter bis zur Sydney Oper zurück zulegen. Auf dem Programm stand Carmen von Bizet und mit dieser festlichen Performance krönten wir unseren Australien Aufenthalt.

Als wir aus der Oper kamen, hatte sich die Hektik gelegt und es war wieder so, wie wir Sydney lieben.
Der Freitag war ebenfalls ein ziemlich trüber Tag. Es regnete und entsprechend gering war auch die Lust, viel zu unternehmen. Mit lesen, Tagebuch schreiben, telefonieren in die Heimat, etc. vertrieben wir uns die Zeit. In den regenfreien Phasen besuchten wir noch einmal Darling Habour und China Town. Das war es dann auch schon.
Für Samstagnachmittag hatten wir den Shuttle Bus zum Hotel bestellt, der uns relativ günstig zum Flughafen brachte.

Der Flug mit Quantas nach Christchurch startete kurz nach 19 Uhr. Nach drei Stunden Flugzeit und zwei zusätzlichen Stunden Zeitverschiebung landeten wir auf der Südinsel Neuseelands.