Tempel, Tempel, Tempel

08.12.2013 Rangun
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Uns haben einige besorgte Mails bezüglich der Unruhen in Bangkok erreicht. Wir können aber alle beruhigen; denn wir haben so gut wie nichts davon mit bekommen. Wir haben unsere Informationen aus den ARD-Nachrichten und von Reiseservice des auswärtigen Amtes bezogen und befanden uns danach nie in einer kritischen Umgebung. Trotzdem, Allen ein Dankeschön, die sich um uns Sorgen machen.
So, nun aber zu den wesentlichen Dingen.
Der Verkehr in Thailand ist schon etwas anders als bei uns. Man hat das Gefühl, jeder fährt erst einmal einfach drauf los und schaut, was der Andere macht. Gibt der nicht nach, so muss man leider selbst bremsen. In der Umgebung von Bangkok spürt man dabei erhebliche Aggresionen. Je weiter man nach Norden kommt, lassen die jedoch deutlich nach. Aber ohne eine ausreichende Portion Frechheit, kommt man im wahrsten Sinne des Wortes nicht von der Stelle.
Wir haben inzwischen ca. 1100 km auf thailändischen Straßen ohne Probleme zurückgelegt und haben auch schon wieder Thailand verlassen.
Die Fahrt in den Norden Thailands war gesäumt von unzähligen buddhistischen Klosteranlagen. Teils handelte es sich um historische Anlagen, von denen nur noch Ruinen erhalten sind, teils sind es Klöster, in denen man das Leben der buddhistischen Mönche und Gläubigen unmittelbar beobachten und erleben kann.
Ich werde nicht alle Klosteranlagen in diesem Bericht beschreiben, werde aber versuchen, die Namen der Sehenswürdigkeiten zu erwähnen, da ich diese Reiseberichte ja nicht nur für Euch schreibe, sondern auch für Inge und mich, damit wir, wieder zu Hause angekommen, nachlesen können, wo wir gewesen sind.
Am Montag fuhren wir von Nakhon Sawan über Kamphaeng Phet nach Phitsanulok. In Kamphaeng Phet besichtigten wir die Ruinen der nebeneinander liegenden Tempelanlagen Wat Phra Kaeo und Wat Phra That. Die Anlagen liegen etwas abseits der von den Reiseunternehmen abgefahrenen Route. Entsprechend ruhig kann man die einmalige Atmosphäre genießen. Außer einem weiteren Ehepaar und den Arbeitern im Park war keine Menschenseele zu sehen. Die Parkanlagen hier, wie auch alle anderen machten einen sehr gepflegten Eindruck.



In Phitsanulok angekommen besichtigten wir noch den Wat Phra Si Ratana Mahathat. Als Besonderheit gilt hier der 36 m hohe vergoldete Chedi in Form einer Knospe der Lotusblume.



Unser nächstes Ziel war der historische Park in Sukhothai . Er steht ebenfalls, wie auch viele andere der besuchten Baudenkmäler auf der Liste der UNESCO Weltkulturerben. In der sehr gepflegten Ruinenstadt findet man noch recht gut erhaltene Reste der ehemaligen Klosteranlagen, die von zahlreichen Lotusteichen umgeben sind. Leider konnten wir nur die geschlossenen Knospen bewundern. Wir waren wohl noch etwas früh in der Jahreszeit.



Die kommende Nacht verbrachten wir in einem typischen, sehr schönen Touristenhotel und kamen so in den Genuss einer thailändischen Folkloreschau.



Bisher fuhren wir durch die Ebene, die durch das Flusssystem des Chao-Phraya gebildet wird. Die Gegend ist sehr flach und feucht und eignet sich damit besonders für den Reisanbau. Kurz vor Lampang wurde es immer hügeliger und waldreicher. Die Wälder wirken wie Urwälder und kaum bewirtschaftet. Nach Lampang ging es über Si Satchanalai. Si Satchanalai ist die Zwillingsstadt der ersten thailändischen Hauptstadt Sukhothai. Auch hier galt es wieder einen historischen Park zu besichtigen. Die Hauptsehenswürdigkeiten in der Anlage sind das Wat Chang Lom und das Wat Chedi Chet Thaeo.



Nach dem wir einen ausführlichen Streifzug durch das Ruinenfeld gemacht hatten und alle Fotos im Kasten waren, ging es weiter nach Lampang. Bevor wir zum Hotel fuhren, ging es zunächst an Lampang vorbei zum Wat Phra That Lampang Luang. Die festungsartige Anlage diente früher dem Schutz der Bevölkerung und ist einer der schönsten, aktiven Tempel Thailands. In Lampang hatten wir eine Unterkunft der Sonderklasse. Die Riverside Lodge in Lampang erinnerte mich ein wenig an unsere Urwaldremise in Peru. Alles war sauber und ok, aber auf einem technischen Stand, der von dem der sonstigen Hotels stark abwich. Die Beurteilungen von diesem Haus im Internet sind sehr gut, aber ich vermute, dass dabei das Alter der Leute die die Beurteilungen geschrieben haben, einen starken Einfluss hatten.
Am Donnerstag war Vatertag in Thailand, so nennen sie hier den Geburtstag ihres Monarchen. Er ist ein gesetztlicher Feiertag, entsprechend war auch die Atmosphäre in den Tempelanlagen des Wat Pong Sanuk und Wat Phra Kaeo Don Tao in Lampangetwas feierlicher als sonst.



Der Wat Phra Kaeo Don Tao gilt als eines der wichtigsten Heiligtümer Thailands. Über Lamphun ging es nach Chiang Mai, dem Ziel unserer Autoreise. Auch in Lamphun gibt es mit Sicherheit eine ganze Menge Sehenswürdigkeiten, die es lohnen, besucht zu werden. Wir haben uns auf den Wat Phra That Hariphunchai beschränkt. Dieser Tempel befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Schlosses der Herrscher des Königreichs Haripunchai.



Kurz nach Mittag erreichten wir dann Chiang Mai, die Metropole im Norden Thailands.
Abends machten wir noch einen Spaziergang zum Maenam-Fluss, wo wir im Restaurant Riverside hervorragend und sehr preiswert gegessen haben. Auf dem Rückweg bummelten wir dann über den Nachtmarkt, auf dem jeden Abend ganz in der Nähe unseres Hotels alle nützlichen und unnötigen Dinge dieser Welt angeboten werden.



Für Freitag hatten wir uns die Besichtigung der Altstadt von Chiang Mai vorgenommen. Hier merkt man deutlich, welche Bedeutung der Tourismus für die Stadt hat. Alles dreht sich um den Besucher. Es gibt Hunderte kleiner Restaurants, Pensionen und Lodges. Es scheint aber auch fast genau so viele Tempel in der Stadt zu geben. Wir haben uns auf die drei wichtigsten Tempel konzentriert, den Wat Chedi Luang, den Wat Phra Sing und den Wat Chiang Man.



Den Abschlussabend für Thailand haben wir dann im Restaurant Whole Earth verbracht, einem ganz tollen Restaurant, dass wir jedem, dessen Weg nach Chiang Mai führt, nur empfehlen können.
Damit war unser Programm für Thailand abgearbeitet. Wir haben Thailand auf unserer über 1000 km langen Reise von Bangkok nach Chiang Mai als wunderbar freundliches und interessantes Land erlebt. Es hat sich gelohnt. Die Hotels, die wir besuchten reichten von der einfachsten Lodge bis zum anspruchsvollen Vier Sterne Hotel. Nichts war überteuert und alles seinen Preis wert.
Nachdem wir das Auto am Flughafen abgegeben hatten, ging es am Samstagmorgen zunächst mit dem Flieger zurück nach Bangkok und von dort direkt weiter nach Yangon - Rangun -, die ehemalige Hauptstadt von Myanmar - Burma - und mit rund 4,5 Millionen Einwohnern noch immer die größte Stadt des Landes.
Am Flughafen erwartete uns schon Shwe Min, unser Frendenführer für die nächsten drei Tage in Myanmar. Gemeinsam mit ihm erkundeten wir noch am gleichen Abend die Altstadtgassen von Yangon. In einem Restaurant, in dem wir alleine sicher nie eingekehrt wären, haben wir landestypisch zu Abend gegegessen und das sagenhaft billig. Inklusive Trinkgeld und Getränken habe ich für drei Personen noch nicht einmal 15 Euro gezahlt. Wo kann man das sonst noch.



Der ganze Sonntag stand für die Besichtigung der Stadt zur Verfügung. Punkt 9 Uhr wurden wir von unserem Guide an der Hotelrezeption erwartet. Für den gesamten Aufenthalt in Myanmar stand uns neben Shwe auch noch einen Auto mit Fahrer zur Verfügung. Wir mussten uns erst einige Haltestationen daran gewöhnen, im Fond zu sitzen und die Türen beim Einsteigen und Anhalten nicht selbst zu öffnen. Aber wir lernen ja schnell.
Die Rundfahrt fuhrte uns zunächst zum Inya See, einem Nacherholungsgebiet für die Großstädter und anschließend zum Gemüsemarkt. Einem riesigen Gelände auf dem fast ausschließlich Gemüse und Früchte angeboten werden. Viele angebotene Sorten waren für uns absolut neu.
Nach dem Besuch der Kaba Aye Pagode und der Maha-Pasana-Höhle in der wir den Prüfungen junger Mönche beiwohnten, ging es zum Nationalmuseeum und abschließend für den Tag zur Shwedagon Pagode. Diese Pagode ist das Hauptheiligtum der burmesischen Buddhisten. Der Glanz und die Pracht, die sich hier entfalten, lassen selbst den Vatikan als kühlen Zweckbau erscheinen. Man kann es nicht wirklich beschreiben, sondern muss es gesehen haben.



Damit war wieder ein Tag zu Ende und auch eine Berichtswoche.

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