... und weg sind sie

01.12.2013 Nakhon Sawan
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Der Start unserer Erdumrundung war erfolgreich. Dienstag Morgen um 7:45 Uhr hat uns der Flughafentransfer Richter aus Feldkirchen sicher nach Frankfurt gebracht. Aber so war es ursprünglich gar nicht geplant. Ich hatte vor Wochen mit dem Flughafentransfer Rengsdorf vereinbart, uns um 7:30 Uhr von zu Hause abzuholen. Montagabend bekam ich einen Anruf dieser Firma, dass wir spätestens um 7 Uhr zur Abholung bereitstehen müssten. Mein Einwand, wir hätten doch 7:30 Uhr vereinbart, wurde brüsk mit dem Argument zurückgewiesen, man disponiere immer erst am Abend zuvor. Auch der Einwand, dass ich um 7 Uhr morgens noch einen Termin habe, half nicht, worauf ich meinte, dass sei doch eine starke Zumutung. Damit hatte ich wohl einen Nerv getroffen. Ich musste mir in einem sehr scharfen Ton anhören, dass sich die KUNDEN nach ihnen zu richten hätten, wenn mir dass nicht gefallen würde, könne ich mit ja ein Taxi nehmen. Für so wenig Geld, könne ich keine Ansprüche stellen. Übrigens, diese Firma ist als Ltd. in Birmingham, England registriert. Warum wohl.



Ich habe bei der Firma Richter trotz kurzfristiger Beauftragung auch nicht mehr gezahlt, wurde dafür aber freundlich und zuvorkommend behandelt.
So, ich musste diese Geschichte hier erzählen, damit möglichst viele Freunde und Bekannte aus Neuwied und Umgebung sie lesen können.
Während ich diese Zeilen schreibe, schweben wir über dem Schwarzen Meer dahin. Es wird noch eine lange Nacht auf einem engen Flugzeugsessel. Aber wir wollten es ja nicht besser.
Ziemlich kaputt erreichten wir Mittwoch gegen Mittag unser Hotel in Bangkok. Das Wichtigste aus den Reisetaschen holen, etwas frisch machen und dann für ein paar Stunden die Augen schließen, das war das Einzige was wir wollten und taten.
Danach ging es uns schon wesentlich besser. Erst jetzt kam uns so richtig zu Bewustsein, dass wir 8500 km von Zuhause entfernt sind und von Spätherbst oder Winter rein gar nichts zu spüren ist.
Am nächsten Morgen machten wir uns dann mit dem Skytrain, der unmittelbar vor unserem Hotel vorbeiführt auf den Weg zur Innenstadt. Vom Hauptbahnhof ging es dann zu Fuss durch das Chinesenviertel in Richtung Großer Palast. Auf dem Weg dorthin kamen wir am Wat Traimit vorbei. Hier tront der Goldene Buddha. Nach einer ausführlichen Besichtigung ging es weiter durch die turbulenten Straßen, die rechts und links von unzähligen Verkaufstränden gesäumt sind. Zwischen dem Gewirr am Straßenrand findet man immer wieder kleine und größere Tempelanlagen, die geradezu Inseln der Ruhe und Besinnung im Trubel der Stadt sind.



Dann haben wir einen Fehler gemacht. Wir haben zu offensichtlich und zu lange auf unseren Stadtplan geschaut. Schon stand ein ""hilfreicher"" Stadtpolizist bei uns und erklärte uns alles Mögliche und auch, dass in der Innenstadt heftige Demonstrationen stattfinden und es für Touristen dort nicht sicher sei. Er empfahl uns mit einem Tuktuk zum Fluss zufahren und dann eine Fahrt auf den Klongs zu unternehmen. Die Fahrt mit dem Tuktuk war ja noch sehr billig, 30 Baht, ca. 70 ct, aber bei der Fahrt auf den Klongs wurden wir dann doch richtig abgezockt. 35 Euro für eine Stunde und die Fahrt mit dem kleinen Boot war noch nicht einmal wirklich schön und unterhaltsam. Der Bootsführer fuhr mit uns ein Stück auf dem Fluss, dann noch in einen Seitenkanal, in dem nach einigen Minuten Fahrt bereits eine Frau in einem Boot uns als ihre Opfer erkannt hatte und uns allen möglichen Plunder verkaufen wollte. Haben wir aber nicht gemacht. Fast die gleiche Strecke haben wir am Freitag für weniger als ein Viertel des Preises noch einmal gemacht. Lehrgeld muss wohl sein. Nach dieser Tour waren wir vom Laufen und der Hitze geschafft und es ging zurück zum Hotel.



Am Freitag sollte dann aber wirklich ein Besuch im Großen Palast erfolgen. Mit dem Skytrain ging es zum Fluß und von dort mit dem Boot zum Großen Palast. Dort angekommen erfuhren wir, dass sich heute die Demonstranten in der Palastanlage versammelt hatten und die Anlage für Touristen gesperrt sei. Pech gehabt. Da wir aber bereits früher zweimal die Palastanlage besichtigt hatten, war der Verlust zu verkraften. Durch allerlei Gassen und an unzähligen Marktständen vorbei ging es zu Siam-Center, wo wir dann richtig thailändisch aßen.
Am Abend machten wir noch einen Streifzug rund um unser Hotel. Hier sorgen Hunderte junger Thailänderinnen dafür, dass alternde Europäer und Amerikamer ihre Sexnöte und ihr Geld möglichst schnell und einfach loswerden.
Samstagmorgen stand dann wie geplant ein Leihwagen vor der Rezeption für uns bereit. Die Formalitäten waren schnell erledigt und auf ging es. Aus Bangkok herauszukommen ist gar nicht so einfach. Nach zweimaligem Verfahren und einer guten Stunde war es aber dann geschafft und wir befanden uns auf dem Expressway Richtung Norden. Unser erstes Ziel hieß Ayutthaya, ca. 75 km nördlich von Bangkok gelegen. Die Stadt hat ca. 55000 Einwohner und war früher die Hauptstadt des siamesischen Königreichs Ayutthaya und im 18. Jahrhundert die Metropole Südostasiens.



Die Straßen in Thailand sind gut und auch einen Parkplatz fanden wir recht schnell. Wir liefen einige Meter und hielten ein Tuktuk an, dessen Fahrer uns viel zu gerne für wenig Geld zwei Stunden lang zu den wichtigsten historischen Tempelanlagen fuhr.



Von dort aus ging es weiter nach Saraburi, wo wir den in der Nähe gelegenen Wat Phra Buddhabat besuchten und einen Fussabdruck Buddhas bewundern durften.



Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichten wir dann Lop Buri. Dort angekommen hatten wir aber nur noch Sehnsucht nach unserem Hotel.
Unsere Reise ist ja kein Urlaub, sondern eie Bildungsreise, daher gehen auch am Sonntag unsere Bildungsbemhungen weiter. Lop Buri hatte zuletzt Bedeutung als wichtige Festung gegen die Birmanen, die von Norden her nach Siam, dem heutigen Thailand vordrangen. In Gegensatz zu Ayutthaya wurde Lop Buri bei den kriegerischen Auseinandersetzungen 1767 nicht vollständig dem Erdboden gleichgemacht, so dass noch ansehnliche Reste der alten Stadt vorhanden sind. Die schönste Tempelruine ist wohl der Phra Prang Sam Yod. Er stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde von den Khmer erreichtet. Hunderte kleiner Makaken, die keinerlei Berührungsängste haben, bevölkern den Tempelbezirk.



Neben vielen anderen Anlagen ist der Narai Ratchanivet, der Stadtpalst des Königs Narai aus Ayutthaya, von besonderer Bedeutung. Er ist in großen Teilen noch recht gut erhalten und dient heute als Museum.



Weiter ging es Richtung Norden. Auf unserem Weg nach Nakhon Sawan statteten wir dem Wat Thammamun noch einen Besuch ab. Hier erlebten wir buddhistische Mönche in ihrem Alltag.
Das Hotel Bonito Chinos in Nakhon Sawan ist einfach Klasse und gut. Für insgesamt 55 Euro haben wir dort zu Abend gegessen, inkl. Getränke, übernachtet und gefrühstückt. Beim Dinner stand die Bedienung pausenlos ca. 3 m von uns entfernt und versuchte jeden Wunsch von unseren Augen abzulesen. Das Abendessen auf der Dachterasse im 9. Stock wurde von Lifemusik begleitet und die Temperaturen waren mit ca. 24 Grad wunderbar angenehm.


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