Die heimliche Hauptstadt Norwegens

14.07.2008 Bergen
Zurück Tourenübersicht Vorwärts


Die letzten 120 km nach Bergen begannen wir kurz vor 10 Uhr heute Morgen. Den ersten Halt legten wir bereits nach 2 km am Tvinnefoss ein. Er ist sicher nicht der größte Wasserfall, dem wir in Norwegen sahen, aber mit Sicherheit einer der schönsten. Das merkt man alleine schon daran, dass innerhalb der wenigen Minuten, die wir uns dort aufhielten, zwei Busse mit japanischen Touristen angekarrt wurden und bereits wieder zur Abfahrt bereit waren, als wir noch das Schauspiel genossen.

Anschließend ging unsere Fahrt bei regnerischem Wetter weiter über Voss und dann die E16 entlang nach Bergen. Während gestern die großen, langen Tunnels auf dem Plan standen, so kann man heute Masse statt Klasse sagen. Wir durchfuhren nicht weniger als 33 Tunnels mit einer Länge von mindestens 200 m. Der längste Tunnel befindet sind bereits in Bergen und misst nur 3200 m.
Um 10 Minuten nach 13 Uhr erreichten wir unser heutiges Tagsziel, den Parkplatz am Bergenhus in unmittelbarer Nähe der Schiffsanleger. Dieser Platz ist sehr zentral unmittelbar an der Spitze der Festung Bergenhus gelegen und man erreicht alle wichtigen Plätze der Stadt in wenigen Minuten zu Fuß. Die Parkplatzgebühren sind hier aber auch nicht gerade bescheiden (20 NOK für die Stunde oder 150 NOK für 24 Stunden)
Nachdem wir unser Auto gut geparkt hatten, machten wir bei leichten Nieselregen einen ersten Spaziergang.



Es ging an der Häkonshalle, die König Häkon Häkonson im 13. Jahrhundert zur Krönung seines Sohnes Magnus erbauen lies und am Rosenkranzturm, einem quadratischen Wohn- und Festungsturm, vorbei Richtung Innenstadt. Der Rosenkranzturm wurde 1944 bei der Explosion eines deutschen Munitionsschiffes im Hafen von Bergen fast vollständig zerstört und in den 60er Jahren wieder aufgebaut. Beides sind Teile der Festungsanlage Bergenhus.
Die nächste Station waren die Bryggen - ursprünglich hießen sie Tyskebryggen, deutsche Brücken. Sie standen unmittelbar am Kai und waren die Lager- und Wohnhäuser der Hanseaten. Alle Häuser bestehen vollständig aus Holz und durften auch im Winter aus Sicherheitsgründen nicht beheizt werden.



Dafür gab es in der Nähe der Marienkirche die Schotstuene, Versammlungshäuser, die auch im Winter beheizt wurden und einen sicheren Abstand zu den anderen Häusern hatten.



Die Marienkirche ist ein romanischer Bau mit zwei Türmen, die im 12./13. Jahrhundert erbaut wurde und von 1408 bis 1766 den deutschen Kaufleuten gehörte. In ihr wurde noch bis 1985 deutsch gepredigt. Die Bryggen stehen auf der UNESCO Weltkulturerbenliste.



Weiter ging es bis zum Fischmarkt, wo wir uns einen Teller mit Meeresfrüchten schmecken ließen und uns für heute Abend mit Fisch eingedeckt haben.
Bergen ist für seinen Dauerregen bekannt. Man misst hier durchschnittlich 2000 mm Regen im Jahr. Im Juli muss man in Bergen mit 15 Regentagen rechnen, darf aber nur auf 5 Sonnentage hoffen. Nur im Mai und Juni gibt es mit durchschnittlich 6 Tagen mehr Sonnenschein.



Inzwischen ist der Regen noch stärker geworden und wir haben uns erst einmal in unser WOMO zurückgezogen. Wir hoffen, dass das Wetter etwas besser wird und dann heute Abend nach dem Abendessen nochmals einen Gang in die Altstadt zu wagen.
Gesagt - getan, um 20 Uhr, es hatte sogar aufgehört zu regnen, machten wir uns erneut zu einem Streifzug in die Stadt auf. Als wir in Bryggen vorbeikamen, lachten sogar einige Sonnenstrahlen, doch das hielt nicht lange an. Na ja, Hauptsache es blieb trocken.
Inzwischen hatten fast alle großen Kreuzfahrtschiffe den Hafen verlassen und es wurde richtig ruhig in der Stadt. Die Stände am Fischmarkt waren ebenfalls dicht. So bummelten wir kreuz und quer durch die Stadt und bewunderten die großzügigen Plätze und schönen Brunnen. Bei Sonnenschein muss Bergen wirklich eine bezaubernde Stadt sein. Wir gingen noch hoch zur Johanneskirche, von deren Vorplatz wir einen schönen Überblick über die Stadt hatten. Anschließend ging es durch die moderne Einkaufszone zurück zum Hafen und von dort aus noch einmal an den Bryggen vorbei zum unserem Nachtquartier.

Zurück Home Vorwärts