Der Gletscher Tag

12.07.2008 Nigardsbreen
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Nach dem Frühstück ging es auf der gleichen schmalen Strasse wieder zurück und wir setzten unsere Fahrt auf der RV 5 in südlicher Richtung fort. Bei Lunde geht links eine schmale Strasse zum Hellebreen ab. Nach wenigen Metern ist die Strasse auch nicht mehr befestigt, dass sie schmal ist, versteht sich von selbst.



Wir fahren zunächst durch ein relativ breites und landwirtschaftlich intensiv genutztes Tal. Nach etwa 5 km erreichen wir einen Picknickplatz, wo wir unser Auto stehen lassen und uns noch ein wenig der Gletscherzunge zu Fuß nähern. Teilweise sind wir durch den Gletscherbach gewatet, haben aber, als das Wasser zu breit und tief wurde, aufgegeben und uns mit der herrlichen Sicht auf das Eis und den daraus entspringenden Bach begnügt.



Nachdem wir unseren Trinkwasservorrat aus dem Bach wieder aufgefüllt hatten, ging es die 5 km wieder zurück zur RV 5. Nach 1,6 km erreichten wir das Gletscherzentrum in Fjaerland. Es informiert in einer Ausstellung über die Entstehung und Entwicklung der norwegischen Gletscherlandschaft. Wir haben nur einen kurzen Stopp eingelegt und dann entschieden, uns den Gletscher lieber noch einmal in Natura anzusehen.



Es ging dann weiter auf der RV 5 nach Sogndal. Die Strecke ist mautpflichtig (175 NOK) und führt durch zwei beachtliche Tunnels von 3 bzw. 7 km Länge. Bei Sogndal erreichen wir den Sognefjord, Norwegens längster Fjord, der mit seinen Armen über 200 km tief ins Festland hineinreicht. Wir verließen hier die RV 5 und bewegten uns auf der RV 55 in nordöstlicher Richtung bis nach Gaupne. Dort bogen wir auf die RV 604, die uns durch ein enges Tal in etwa 30 km bis an den Nigardsbreen heranführte. Durch das Tal kam uns der Jostedalselva entgegen gesprungen. Sein Wasser ist türkisblau. Rechts und links wird er von Sturzbächen gespeist, die man an den steilen Felswänden als Wasserfälle bewundern kann. Die letzten 5 km führen durch ein Moränenfeld und sind mautpflichtig (25 NOK). Wir stellen unser Auto auf dem großen Parkplatz direkt am Gletschersee ab und betrachten uns das Naturwunder. Man kann zwar noch näher an den Gletscher heran, muss aber dafür über die Geröllmassen klettern. Das habe ich gestern am Briksdalbreen gemacht und ich brauche das Erlebnis nicht jeden Tag.







Kurz bevor wir den Parkplatz erreicht hatten, winkten uns zwei Personen kräftig zu. Sowohl Inge als auch ich erkannten sie nicht. Auf dem Rückweg holten wir sie dann kurz vor erreichen der Mautstation wieder ein. Es waren die Koblenzer, die wir am Mittwoch in Älesund kennengelernt hatten. Sie hatten ihr Wohnmobil auf dem Campingplatz an der Mautstation geparkt und den ganzen Tag am Gletscher verbracht. Wir entschlossen uns kurzerhand die Nacht auch auf diesem Platz zu verbringen. Nachdem wir die Erlebnisse der letzen Tage ausgetauscht und zu Abend gegessen hatten, luden uns Ulla und Jost noch auf eine Flasche besten Moselriesling ein, was wir natürlich freudig akzeptierten.



Wir saßen bis kurz vor 10 Uhr vor unserem Wohnmobil, beobachteten bei strahlend blauem Himmel den Sonnenuntergang direkt über dem Gletscher und plauderten über Gott und die Welt. Es wurde ein wunderschöner und unterhaltsamer Abend.

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