Programmänderung

24.10.2007 Braga
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Als wir heute Morgen aufwachten war es am Regnen. Wer mich kennt, weiß, dass bei einem solchen Wetter meine Lust auf Außenaufenthalt gegen Null geht. So war es auch heute. Ein Stadtbummel in Porto kam also kaum in Frage. Hinzu kam, dass uns ein sehr netter schwäbischer Portugiese den Tipp gab, statt Porto die weiter nördlich gelegene Stadt Braga zu besuchen, sie lohne viel eher. Also ging es mit etwas Verspätung um die Mittagszeit weiter in den Norden Portugals. Beim Studium unserer Reiseführer stieß Inge noch auf die ca. 20 km westlich von Braga gelegene Stadt Barcelos. Im Reiseführer wurde vor allem erwähnt, dass Donnerstags hier der größte Markt Portugals stattfindet und dass dieser sehr stark besucht sei. Es wurde abgeraten mit dem Wohnmobil diesen Markt zu besuchen. Da die Stadt so gut wie auf unserem Wege lag, beschlossen wir, ihr einen Vorabbesuch zu erstatten, um die Lage zu sondieren. Wir waren sehr überrascht. Ein Besuch der Stadt lohnt mit Sicherheit nicht nur wegen ihres Marktes, sondern sie weist auch eine sehr hübsche Altstadt auf.



Da das Wetter inzwischen wieder stabiler war, machten wir hier also einen kleinen Rundgang. Das Wappentier der Stadt ist ein Hahn und der Sage nach kam das wie folgt:
Ein angeblicher Dieb stand vor seinem Richter und hatte, wie es üblich ist, vor der Urteilsverkündung das letzte Wort. Er sagte, bevor er ein Dieb sei, würde das gerade dem Richter servierte Hähnchen anfangen zu krähen. Kaum hatte er dies ausgesprochen, krähte auch tatsächlich das Hähnchen und der Mann wurde freigesprochen. Aus Dankbarkeit lies er an der Stelle, wo das Gericht abgehalten wurde eine Kirche bauen, die heutige Kathedrale.



Und ähnlich wie man in Neuwied an allen Ecken bunte Pfauhähne entdecken kann, sieht man hier allenthalben bunte Gockel.
Inzwischen schien auch wieder die Sonne. Das Parkplatzproblem sahen wir nicht als besonders gravierend an und wir beschlossen Morgen trotz Warnung mit dem Wohnmobil zum Markt zu fahren. Anschließend ging es zum Tagesziel Braga weiter. Wie inzwischen schon fast üblich, gestaltete sich auch hier die Suche nach dem Campingplatz als der schwierigste Teil der Fahrt. Ich hatte es schon aufgegeben, das Navi auf einen Platz an der Küste programmiert und fuhr los, als nach kaum 300 m natürlich ein Hinweis auf den Campingplatz auftauchte. Also blieben wir doch in Braga. Wir stellten nur das Auto ab und machten uns sofort auf in die Stadt, um noch möglichst viel von der Stadt zu sehen. Nach einem Fußmarsch von einer halben Stunde erreichten wir die Altstadt. Inge und ich stimmen darin überein, dass Braga einfach schön ist. Beim Gang durch die Gassen stößt man immer wieder auf hübsche Plätze, die nicht selten von einer Kirche dominiert werden. Mir hat besonders die Kathedrale gefallen, die auf ihren romanischen Türmen filigrane Steinkronen trägt.



Man muss vielleicht noch wissen, dass hier im Norden Portugals die katholische Kirche noch sehr stark ist und so ist es auch kein Wunder, dass in vielen Kirchen, die wir besuchen wollten, gerade Gottesdienste oder Andachten stattfanden. Auch der Bereich der Universität und des Rathauses verdienen erwähnt zu werden.



Das warme Licht der Abendsonne trug noch zusätzlich dazu bei, ein angenehmes Bild der Stadt zu zeichnen.

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