Las Vegas

30.05.2010 SanFrancisco
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Die letzten Kilometer nach Las Vegas waren nur noch ein Katzensprung. Bevor wir den RV-Platz am Circus Circus Casino ansteuerten, fuhren wir auf dem Las Vegas Boulevard bis an sein südliches Ende und erkundeten, was es seit unserem letzten Besuch alles Neues gibt. Danach ging es zum RV-Platz, wo uns bereits Christel und Peter erwarteten. Sie hatten Las Vegas auf einem Umweg über eine Werkstatt in Tucson erreicht. Nachdem wir alle Neuigkeiten ausgetauscht hatten, verabredeten wir uns für den Abend zu einen Besuch auf dem Strip.



Auf den ersten Blick konnten wir nicht feststellen, ob die Krise hier in Las Vegas auch ihre Spuren hinterlassen hat. Die Menschenmassen schoben sich wie gewohnt von Kasino zu Kasino. In den Spielhallen herrschte ebenfalls das gewohnte Bild. Die Menschen saßen mit todernster Mine an den Automaten und verspielten ihr Geld. Häufig war es so, das ein Spieler drei, vier oder noch mehr Automaten zu einem Zeitpunkt bediente, um möglichst schnell das große Glück (oder Schwermut) zu erleben. Auch wir haben natürlich gespielt. Ich habe eine Eindollarnote in den Spielautomaten gesteckt und Inge hat das ganze Geld sinnlos verspielt. Damit hatten wir der Glücksgöttin genug Opfer gebracht und konzentrierten uns für den Rest des Abends aufs Gucken und Trinken.



Am Dienstagmorgen ging es dann zu Shopping. Nur drei Kilometer von unserem Stellplatz entfernt befindet sich ein riesiges Outlet-Center. Hier bekommt das Konsumentenherz alles was es begehrt und dies zumeist zu recht günstigen Preisen. Ich war in Kauflaune und so habe ich mir Schuhe, Hosen, Hemden, T-Shirts und eine Uhr zugelegt. Wer mich kennt, weiß, dass dies ein besonderer Tag sein musste. Aber ich war nicht alleine, auch die Anderen haben zugeschlagen.
Wieder zurück auf dem Stellplatz, trafen auch bald Marianne, Norbert, Rita und Wolfgang ein. Nur Sigrid und Rolf waren noch nicht eingetroffen. Am späten Nachmittag traf dann auch Sigrid, allerdings ohne Rolf, auf dem Stellplatz ein. Wie sich herausstellte, hatte Rolf eine böse Entzündung, die unbedingt behandelt werden musste. Sigrid fuhr also mit ihm in ein Krankenhaus, wo er gut aufgehoben war. Inzwischen ist er wieder genesen und kann mit den Anderen seine Reise nach Alaska fortsetzen. Damit die Ärzte sich um Rolf kümmerten, durfte Sigrid aber zunächst einmal 500 US$ und am nächsten Tag noch einmal 3000 US$ auf die Theke legen. Wie viel Geld die Beiden letztendlich zahlen mussten, weiß ich nicht, aber man sieht, dass krank werden in den USA noch teurer ist als bei uns und wir hoffen, dass sie ihr Geld von der Auslandskrankenversicherung auch wieder zurückbekommen.
Abends ging es dann mit der ganzen Truppe erneut zum Strip. Es wurde ein lustiger Abend und um 24 Uhr stießen wir schon einmal auf den 73. Geburtstag von Rita an, der ja der Hauptanlass (oder Hauptvorwand) für unseren Las Vegas Besuch war. Wieder zurück bei unseren Autos, mussten wir natürlich vor unseren Wohnmobilen noch einen Absacker zu uns nehmen. Anschließend fielen wir müde aber zufrieden in unsere Kojen.
Für Mittwoch um 11 Uhr war ein Briefing angesetzt. Das Routebook der Panamericana-Tour war speziell für diesen Tag erweitert worden. Rechtzeitig trafen auch Janette und Uwe auf unserem Stellplatz ein und die Überraschung war riesengroß; denn die Meisten wussten nicht von deren Kommen. Routiniert übernahm natürlich Uwe die Leitung des Briefings und erklärte uns Senioren, auf welchen Wegen und in welchen Lokalitäten uns das Geldwegwerfen besonders leicht gemacht wird. Nach dieser Routinearbeit haben wir dann unserer Freundin Rita ein besonderes Geburtstagsgeschenk zukommen lassen - eine Nichthochzeit. Da eine echte Vermählung nicht stattfinden konnte, haben wir die Zeremonie leicht abgewandelt und die notwendigen Fragen nicht dem Brautpaar gestellt, sondern sie vom Plenum beantworten lassen. Selbstverständlich wurde über diese Amtshandlung auch eine entsprechende Urkunde ausgestellt. Nachdem wir uns so unseren Pflichten erfolgreich entledigt hatten, erhoben wir unsere Gläser und tranken nicht nur auf das Wohl von Rita und Wolfgang, sondern auf das aller Teilnehmer der Panamericana-Tour.
Für den Abend hatten Rita und Wolfgang zum Dinner ins Restaurant Canaletto auf dem Markusplatz im Venetian eingeladen. Wir konnten nur schwärmen. Die Meeresfrüchte waren spitze, das Fleisch zart, der Wein ein Traum und die Bedienung perfekt. Was wollten wir mehr.



Gegen 22 Uhr erwartete uns vor dem Eingang des Casinos eine Stretchlimousine, die uns für die nächste Stunde über den Strip chauffierte und später in Old Las Vegas am legendären Golden Nugget absetzte.



Dort nahmen wir standesgemäß einen Drink zu uns, bevor es zur Lichtershow in die Fremont Street weiterging. Nach diesem letzten (im wahrsten Sinne) Highlight gab es in einer nahen Bar noch einen letzten Absacker, bevor wir glücklich und zufrieden in unsere Womos zurückkehrten. Der ganze Tag war etwas Besonderes und es war auch der eigentliche Abschied von unseren Tourteilnehmern und der Reiseleitung. Danke für diesen schönen Tag: Rita und Wolfgang, Christel und Peter, Marianne und Norbert, Sigrid und natürlich auch Rolf, der ja leider nicht mit von der Partie sein konnte. Janette und Uwe haben sich in Las Vegas ein neues Wohnmobil zugelegt, mit dem sie hoffentlich noch viele Touren quer über den amerikanischen Kontinent als "tour guide" machen werden. Auch ihnen an dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön für die tolle Reise, die ohne ihre Vorarbeit, aber auch ohne ihren Einsatz vor Ort für uns nicht möglich gewesen wäre.
Donnerstag und Freitag waren dann reine Reisetage, in denen wir die knapp 1000 km bis nach San Francisco zurücklegen mussten.



In den nächsten Tagen hieß es dann, das Wohnmobil aufzuräumen, kleinere Reparaturen auszuführen und für die Übergabe an unseren Sohn und seine Frau vorzubereiten, die Samstagabend eintrafen und die nächsten Wochen ihren Jahresurlaub darin verbringen werden. Ihre Aufgabe wird es sein, in Vancouver einen sicheren Unterstellplatz für das nächste Vierteljahr zu finden. Wir werden Ende August nach Kanada fliegen, uns den Westen des Landes anschauen und dann in aller Ruhe an die Ostküste fahren, von der aus das Wohnmobil dann nach Hamburg zurückverschifft wird.

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