Trollstigen, Örnevegen und mehr

08.07.2008 Geiranger
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Heute standen gleich mehrere Highlight's unserer Nordlandtour auf dem Programm. Der erste Abstecher führte uns von Ändalsnes aus ins Romsdalen. In diesem Tal schießt in teils wilder Fahrt der Fluss Rauma seinem Ziel, dem Romsdalfjord, entgegen. Nach ca. 10 km erreichten wir einen geräumigen Picknickplatz. In Flussrichtung rechts erhebt sich hier das 1550 m hohe Romdalshorn und zur Linken die Trollveggen (Trollwand), Europas höchste steil abfallende Felswand. Sie misst vom Scheitel bis zur Sohle ca. 1800 m, wovon über 1000 m senkrecht abfallen und sogar 50 m überhängen.



Nachdem wir dieses Szenarium ausgiebig genossen hatten und an der Wasserstelle auch unseren Trinkwasservorrat wieder aufgefüllt hatten, ging´s ca. 5 km zurück und dann links ab auf die RV 63, die Trollstigen.



Wer gerne enge und kurvenreiche Strassen fährt, ist hier genau an der richtigen Stelle. Aber keine Angst, die Strasse bietet ausreichend Ausweichmöglichkeiten und man gelangt auf einer Strecke von 18 km mit teils über 12 % Steigung auf eine Höhe von zunächst ca. 690 m und überquert dort den Stigfoss. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick über den Wasserfall und die 11 Serpentinen des Trollstigs.



Anschließend geht es weiter zur 858 m hoch gelegenen Trollstigheimen Fjellstue (Passhöhe). Hier oben herrscht natürlich ein sagenhafter Touristenrummel. Busse, Wohnmobile, Gespanne, PKW´s, Motorräder und sogar Fahrräder drängen sich hier hoch und machen den Aufstieg über die schmale Strasse richtig spannend. Aber was soll es, wir sind ja auch da.



Der Abstieg wird dafür umso entspannender. Die Fahrt geht durch das Gudbrandsdal Richtung Valldal. Das Tal ist breit und ist vom Klima verwöhnt. Hier gedeihen die angeblich besten Erdbeeren, von denen wir natürlich auch ein Pfund gekauft haben und die es heute Abend als Nachtisch gab. Es war auch das erste Mal, dass ich in Norwegen volle Campingplätze gesehen habe. Das Gudbrandsdal scheint bei den Norwegern ein beliebtes Urlaubsziel zu sein. Nach etwa Zweidrittel des Abstiegs erreichten wir den Gudbrandsdaljuvet.



Hier genau wo die RV 63 den Fluss quert, stürzt sich dieser unter lautem Getöse in eine enge Felsschlucht. Leider sind die Norweger dabei, diesen Ort touristisch so aufzubereiten, dass schon jetzt von seiner Ursprünglichkeit kaum mehr etwas vorhanden ist.
In Valldal erreichten wir den Tafjord, der in den Norddalsfjord übergeht. Von Linge ging es mit der Fähre nach Eidsdalen und dann weiter auf der RV 63 Richtung Geiranger. Direkt nach der Fähre ging es wieder steil bergan bis auf eine Höhe von 620 m. Nachdem wir ein Hochtal durchquert hatten, erreichten wir den Örnevegen (Adlerweg). Er führt uns über 11 enge Serpentinen bergab zum Geirangerfjord. Vor dem Abstieg legten wir noch eine Pause ein und genossen von hier oben den Blick hinunter zum Fjord, wo gerade zwei große Kreuzfahrtschiffe (Aida Aura und MS Opera) auf Rede liegen. Den Abstieg unterbrachen wir noch mehrfach, um die atemberaubenden Ausblicke einzufangen.



In Geiranger selbst herrscht zu dieser Zeit einen richtiges Gedränge. Tenderbote bringend laufend Passagiere der Kreuzfahrtschiffe an Land, die sich in die Geschäfte des kleinen Ortes oder auf bereitstehende Busse verteilen. Ansonsten kann man zu Geiranger nicht viel sagen. Der Ort ist sehr klein, vielleicht 50 Häuser. Direkt am Fjordende erheben sich ein paar hässliche Hotelbauten und Souvenirshops.



Ab 17.30 Uhr wurden dann wieder alle Schiffspassagiere eingefangen und zurück zu den wartenden Schiffen gebracht. Danach kehrte eine unheimliche Ruhe in den Ort ein. Die Geschäfte schlossen, der Verkehr ruht und man sieht nur noch vereinzelt Menschen. Wir haben für die kommende Nacht ein schönes Plätzchen direkt am Ufer mit Ausblick auf den Fjord gefunden. Inzwischen ist die Sonne untergegangen und wir genießen die Ruhe.

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