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Bevor wir uns jedoch der kulturellen Seite unserer heutigen Etappe widmen konnten, war zunächst Hausputz angesagt. Nach 2 Wochen Reisezeit hat es auch eine solch kleine Behausung wie unser Wohnmobil verdient, gründlicher gereinigt zu werden. Kurz vor 12 Uhr konnte Inge wieder "Klarmobil" melden und wir setzten unsere Reise gegen Norden fort.
In Nordskandinavien wurden im 17. Jahrhundert rund um die Kirchen kleine Holzhäuschen gebaut, in denen die Gemeindemitglieder, die von weiter herkamen und nicht am gleichen Tag wieder nach Hause zurückkehren konnten, übernachteten. Sie dienten nicht nur dem Kirchenbesuch, sondern wurden auch bei Volksversammlungen (Thing), Festen und von Kaufleuten bei Übernachtungen am Handelsplatz genutzt. Von ehemals 71 Kirchenstädten überlebten bis in unsere Zeit nur noch 16. Drei dieser Kirchenstädte lagen heute auf unserem Weg: Lövanger, Pitea und Gammelstad (alte Stadt) Lulea.
In Lövanger sind noch ca. 100 dieser kleinen Häuser erhalten. Ein Teil wird heute als Jugendherberge genutzt, ein anderer Teil ist ungenutzt und ihm droht der Zerfall, eigentlich schade.
In Pitea statteten wir nur der Kirche einen kurzen Besuch ab. Sie blieb bei dem verheerenden Raubzug russischer Truppen 1721 wie durch ein Wunder unversehrt und gilt als die älteste erhaltene Holzkirche Norrlands.
Ganz anders als in Lövanger sieht es natürlich in Gammelstad Lulea aus. Dort hat man es geschafft, dass die Kirchenstadt als UNESCO Weltkulturerbe gezählt wird. Sie ist die größte erhaltene Ansammlung von 408 Kirchenhäuschen und wird auch heute noch überwiegend auf die alt hergebrachte Art genutzt. Die Häuser gruppieren sich rund um die Anfang des 15. Jahrhunderts, an Stelle einer früheren Holzkirche, erbauten Steinkirche. Sie ist ein imposantes Bauwerk und zeugt vom Wohlstand der Gegend. Die älteste Erwähnung der Kirchenstadt stammt von Weihnachten 1600. Die ältesten hier erhaltenen Häuschen stammen sehr wahrscheinlich aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.
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