Resümee
06.11.2007 Neuwied
Wie jede Reise, so fand auch unsere Rundreise um die iberische Halbinsel gestern wohlbehalten vor unserer Haustür ihr Ende. Wir waren genau 42 Tage unterwegs. Das war die bisher längste Zeit, die wir in einem Wohnmobil an einem Stück verbracht haben. In diesen 6 Wochen haben wir genau 7070 km zurückgelegt, das waren pro Tag durchschnittlich immerhin noch rund 170 km. Das unten stehende Bild zeigt die einzelnen Etappen. Wer es noch genauer haben will, kann [Gesamtroute2007|hier klicken] und sich unsere Reise im Detail in Google Earth anschauen.

Es war zu schaffen, aber zwei Wochen länger wäre sinnvoll und wesentlich geruhsamer gewesen. Auch wurde es in Nordspanien und Frankreich auf der Heimreise doch schon recht kühl, so dass ein etwas früherer Start nicht schlecht gewesen wäre. Aber was soll's, die Eckdaten waren durch andere Termine vorgegeben.
Ansonsten hat uns der Urlaub nur gut getan und wir haben uns prächtig erholt. Wir haben ganz unterschiedliche Menschen kennen gelernt und deren Ansichten auf uns wirken lassen. Viele Leute in unserem Alter verbringen die kalten Wintermonate in Spanien und Nordafrika in ihren Wohnwagen und Wohnmobilen. Sie stehen dann über Wochen und Monate auf meist einem Platz und führen dort ein leben wie im Schrebergarten. Dies wäre für uns ganz sicher keine Option. Andere Menschen, die wir kennen lernten, fuhren nach einer überstandenen oder latenten Krebserkrankung kreuz und quer durch Südeuropa, um noch möglichst viel zu erleben und mit Sicherheit sich auch abzulenken. Dies wiederum kann ich nur bewundern. Eins aber hatten fast alle gemeinsam. Die Menschen waren offen, man hatte schnell Kontakt und konnte teilweise richtig gute Gespräche führen.
Von dem, was wir sehen durften, bleibt uns vieles in guter Erinnerung und wir werden mit Sicherheit das ein oder andere Ziel noch mal ansteuern. Das gilt insbesondere für Südfrankreich, das auf unserer Reise viel zu kurz kam. Die Atmosphäre der wenigen Städte, die wir besucht haben, war einmalig. Ich fange sofort an zu träumen, wenn ich an die Märkte denke. Die vielen duftenden Käsesorten, die andere Vielfalt an Fleisch und Wurst und die tollen Weine, die wir gekostet haben, lassen das Sprichwort vom "Leben wie Gott in Frankreich" Wirklichkeit werden. Auch Orte, deren Namen wir bis dato noch nie gehört hatten, z.B. Villfranche de Confient auf dem Weg nach Andorra gelegen, haben uns mit ihrem mittelalterlichen Reiz überrascht. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Gegenden, die man kein zweites Mal sehen muss. Dazu gehört mit Sicherheit Andorra. Die Anfahrt von Frankreich her über den fast 2400 m hoch gelegenen Pass nach "Andorra de Vella" war noch ganz reizvoll, Das Tal der Valira, welches im Wesentlichen das Staatsgebiet von Andorra bildet, wir, je näher man der Hauptstadt kommt immer dichter und hässlicher bebaut. In "Andorra de Vella" selbst findet man kaum noch Ansätze einer gewachsenen Urbanität. Nur der Kommerz ist allgegenwärtig. Das muss man sich kein zweites Mal antun.
Mit Spanien sieht das schon wieder ganz anders aus. Die Städte, die wir an der Mittelmeerküste besucht haben (Barcelona, Valencia, Malaga) haben uns durch ihre mediterrane Pracht beeindruckt. In Barcelona stechen natürlich die Werke von Antoni Gaudi ganz besonders hervor und hier vor allen Dingen der "Temple de la Sagrada Familia". Sobald wir das Mittelmeer hinter uns gelassen hatten, änderte sich auch das Bild der Städte. Sie wirkten mittelalterlicher. Das galt bereits für Cadiz und setzte sich über Portugal (Lissabon) fort bis nach Nordspanien mit den Städten "Santiago de Compostela" und "San Sebastian". Alle spanischen Orte hatten für uns durch ihre engen Gassen und verträumten Plätze eine besondere Atmosphäre, die zu genießen wir leider nicht genügend Zeit hatten. Auch all die kleinen Küstenorte und Marktflecken die wir sahen, haben das schöne Bild unserer Reise mit geprägt. Die nächste größere Fahrt soll zwar im nächsten Jahr nach Norden gehen, aber wir sind sicher, dass wir die Erkundung des Südens fortsetzen werden.