Tramhaftes Santillana
31.10.2007 Santillana del Mar
Nach dem gestrigen Tag hatte ich eigentlich für heute auch kein besseres Wetter erwartet und mich bereits auf die Weiterreise nach Osten vorbereitet. Selbst in den frühen Morgenstunden weckten uns immer wieder heftige Schauer. Umso überraschter waren wir, dass gegen 9 Uhr der Himmel immer klarer wurde. Wir beschlossen, daraufhin wenigstens etwas für unsere Bildung zu tun und das Museo de Altamira, welches sich ca. 2 km vom Ortskern befindet, zu besuchen. Hier in Altamira wurden sehr gut erhaltene steinzeitliche Höhlenzeichnungen gefunden, die über 18.500 Jahre alt sind. Leider sind die Originalhöhlen für den Publikumsverkehr nicht mehr zugänglich. Die vielen tausend Menschen, die jährlich die Höhlen besuchten, haben durch ihre Ausdünstungen die Zeichnungen zu stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Jahre 2001 wurde nur wenige Meter von der Originalhöhle entfernt eine naturgetreue Nachbildung für die Besucher eröffnet. Dies war wohl unumgänglich, um das UNESCO-Welterbe vor der Zerstörung zu schützen. Die Präsentation der Kopien ist einfach hervorragend und für den Laien vom Original nicht zu unterscheiden. Es ist schon beeindruckend zu sehen, zu welchen Kulturleistungen unsere Vorfahren in der Lage waren, wenn auch das Prickeln, welches sich beim Betrachten von Originalen einstellt, ausbleibt. Das nachfolgende Bild ist nicht von mir, da im Museum das Fotografieren nicht erlaubt ist. Aber ich weiß nicht, was besser ist, die Kopie von einem Originalbild (wie hier) oder ein Originalbild von einer Kopie.

Anschließend erkundeten wir Santillana und seinen historischen Ortskern. Der gesamte Ortskern bildet eine architektonische Einheit. Auch neuere und moderne Häuser passen sich wohltuend der mittelalterlichen Bauweise an, die das Ortsbild prägt.

Die Häuser sind überwiegend einstöckig, nur die wenigen als Türme (Toore) bezeichneten Bauwerke haben maximal 3 Stockwerke.

Der gesamte Ortskern wurde sorgfältig renoviert und auch die Strassen besitzen wieder ihr mittelalterliches Steinpflaster. Kleine Geschäfte, gemütliche Restaurants und hübsche kleine Hotels von 3 bis 5 Sterne prägen das Straßenbild. Nachdem wir den Ort ausgiebig genossen hatten, war es noch Zeit für einen kleinen Ausflug nach Comillas, ein kleiner Fischer-/Touristenort ca. 18 km westlich von Santillana. Hier hat uns besonders der in einer gotischen Kirchenruine untergebrachte Friedhof fasziniert.

Morgen ist Allerheiligen und damit auch ein Feiertag in Spanien. Die Gräber werden ähnlich mit Blumenschmuck herausgeputzt wie bei uns, Entsprechend herrschte heute, am Vorabend, Betriebsamkeit. Nachdem wir unseren Schlafplatz in Santillana eingenommen hatten, gingen wir nochmals zum Abendessen in den Ort. Inges Wahl fiel auf das

Hotel - Restaurant
Wir nahmen beide das Tagesmenu. Inge wählte als Vorspeise Thunfischsalat, als Hauptspeise Stockfisch "Bacalao" und als Nachtisch "Tarte Chocolat". Meine Wahl war eine cantabrische Bohnensuppe mit Wursteinlagen als Vorspeise, ein Entrecote als Hauptgericht und eine Vanillesouce mit Zimt als Nachspeise. Dazu gab es eine Flasche Rotwein "Sierra Cantabria", sowie Wasser und als Abschluss Kaffee. Wir waren beide von unserem Abendessen hell auf begeistert. Das Fleich war ideal, der Fisch saftig und die anderen Speisen ebenfalls außerordentlich schmackhaft. Das ganze kostete mich inklusive Trinkgeld 60.00 €. Was soll man da noch sagen.